Sprit Preise im Jahr 2022

In diesen Tage bekommt jeder, der eine Tankstelle aufsucht, um sein Auto zu tanken einen Schreck, denn die Spritpreise sind so hoch wie nie zuvor. Ein Grund ist vor allem der aktuelle Krieg in der Ukraine und der damit einhergehende Anstieg des Rohölpreises. Doch wer genauer hingeschaut hat, kann auch feststellen, dass das erste Mal seit mehreren Jahrzehnten der Preis für einen Liter Diesel höher ist als der Preis für einen Liter Benzin. Nachfolgend erläutern wir die Gründe dafür, geben einen Ausblick auf die Preisentwicklung in der Zukunft und zeigen Alternativen auf.

Warum ist Diesel 2022 teurer als Benzin?

In „normalen“ Zeiten ist es so, dass der Preis für einen Liter Diesel unter dem von Benzin liegt. Das lässt sich damit begründen, dass in Deutschland die Energiesteuer auf einen Liter Diesel bei 47,07 Cent liegt und die Energiesteuer auf einen Liter Benzin etwa 19 Cent darüber liegt. Doch wie kann es denn sein, dass man aktuell für Diesel rund 15 Cent mehr bezahlt als für Benzin? Der Hauptgrund liegt im derzeitigen Krieg in der Ukraine. Dieser treibt die Kosten für Rohstoffe und Energie extrem in die Höhe. Es wird vermutet, dass es zu einer Knappheit von Öl kommen kann und das treibt schon jetzt den Rohölpreis um etwa 200 Prozent in die Höhe. Branchenkenner bezeichnen diesen Anstieg als „geopolitischen Risikoaufschlag“. Auch das Verhalten der Bevölkerung spielt eine Rolle. So kann man feststellen, dass die Nachfrage nach Heizöl enorm gestiegen ist, was wiederum ebenfalls den Preis steigen lässt. Dies ist allerdings nicht so, weil die Menschen mehr Öl brauchen, sondern weil sie Angst vor einer Knappheit und einem weiteren Anstieg des Preises haben und somit Vorräte anlegen. In der chemischen Zusammensetzung sind Diesel und Heizöl gleich, die Rohstoffe unterscheiden sich nur in ihrer Farbe. Eigentlich würde zu dieser Jehreszeit die Nachfrage nach Heizöl bereits abnehmen, in diesem Jahr ist diese aus den genannten Gründen so hoch wie nie und das macht sich auch an der Tankstelle bemerkbar, wenn man auf den Preis für einen Liter Diesel schaut.

Wer von den hohen Dieselpreisen profitiert

Von diesen Preisen profitiert vor allem Russland, da immer noch große Mengen an Öl aus Russland kommen und Putin somit den Krieg dadurch mit finanzieren kann. Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass etwa 65 Prozent des gezahlten Preises Steuern sind, die an den Staat gehen. Dabei muss dazu gesagt werden, dass die Mehrwertsteuer immer auf den Nettopreis berechnet wird. Wenn dieser also steigt, steigen auch die Einnahmen für den Staat. Und das betrifft nicht nur die Mehrwertsteuer, sondern auch die Energiesteuer. Zudem sind es die Mineralölkonzerne selbst, die gerade Gewinne einfahren. Sie haben aktuell noch Öl in ihren Lagern, welches sie günstiger als zu dem derzeitigen Marktpreis einkaufen konnten, verkaufen es aber schon jetzt zu einem deutlich höheren Preis als noch vor einem Monat. Wenn man allerdings die Mineralölkonzerne selbste befragt, geben diese keine Auskunft zu ihrer derzeitigen Preisstrategie und worauf diese sich stützt.

Wie wird die Zukunft aussehen?

Wie sich die Preise in der Zukunft verändern werden, hängt zum einem von der politischen Situation in der Ukraine ab und zum anderen auch von der deutschen Politik. Viele europäische Länder haben bereits den Mehrwertsteuersatz auf Energieprodukte gesenkt oder die Erhebnung dieser Steuer komplett ausgesetzt, um die Bürger finanziell zu entlasten. In Deutschland wird aktuell darüber diskutiert. Es stehen mehrere Varianten zur Entlastung von Vielfahrern und Berufspendlern zur Auswahl. Allerdings gibt es bis jetzt noch keine konkreten Pläne.

So sahen die Spritpreise 2021 noch aus. 2022 sind Preis weit über 2€ Normalität

Die Alternativen

Generell kann man immer empfehlen, eher am Abend als am Morgen zu tanken, da die Preise dann etwas niedriger sind. Durchschnittlich haben langfristige Beobachtungen gezeigt, dass etwa 7 Cent gespart werden können. Zudem gibt es einige Apps, die die Suche nach einer vergleichsweise günstigen Tankstelle erleichtern. Hier haben Kunden die Möglichkeit, nach Tankstellen in der Nähe ihres aktuellen Standortes zu suchen und bekommen dann direkt den aktuellen Preis der jeweiligen Tankstelle für den gewünschten Treibstoff angezeigt. Eine andere Alternative ist der Umstieg auf das Fahrrad oder auf die öffentlichen Verkehrsmittel. Vielleicht kann man bei kürzeren Wegen das Auto auch stehen lassen und zu Fuß gehen. Carsharing Angebote werden ebenfalls immer umfangreicher und vielseitiger. Nach diesem Prinzip kann man sich ein Auto mit vielen anderen Menschen teilen. Dafür wird dann entweder eine monatliche Gebühr oder eine Kilometerpauschale fällig. Über die jeweiligen Apps der Carsharing Anbieter kann man sehen, wo sich ein solches Auto befindet und kann es auch direkt nutzen. Eine andere Alternative, um unabhängig von den Dieselkosten zu sein, ist die Anschaffung eines Autos mit E-Antrieb oder ein Hybridantrieb.

Lohnt sich jetzt der Umstieg auf ein Benziner

Das kommt immer darauf an, wie viel gefahren wird und ob ein Neu- oder ein Gebrauchtwagen angeschafft werden soll. Generell kann man sagen, dass die Preise für Gebrauchtwagen derzeit so hoch wie nie sind. Egal ob es sich dabei um einen Diesel oder einen Benziner handelt. Man kann allerdings noch nicht abschätzen, ob der Preis für einen Liter Diesel wieder unter den für einen Liter Benzin fallen wird, daher ist es aktuell nicht möglich, eine Empfehlung in die eine oder die andere Richtung auszusprechen.

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